Big-5-Büroimmobilienmärkte: Die Kosten des Leerstands
Der Büroleerstand steigt und verursacht nicht nur Opportunitätskosten für die Immobilien-Eigentümer. Gegenüber 2020 sind die Kosten um das Dreifache gestiegen.

Der Büroleerstand steigt und verursacht nicht nur Opportunitätskosten für die Immobilien-Eigentümer. Gegenüber 2020 sind die Kosten um das Dreifache gestiegen.
- "Bewertet" man den aktuellen Büroflächenleerstand mit der jeweiligen Durchschnittsmiete in den Big-5-Büromärkten Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München, ergeben sich (vereinfachte und theoretische) "Leerstandskosten" im Sinne entgangener Einnahmen in Höhe von fast 165 Mio. € pro Monat beziehungsweise 2 Mrd. € pro Jahr. Verglichen mit dem ersten Quartal 2020 bedeutet das eine Verdreifachung.
- Während bei steigenden Leerständen die Mieten üblicherweise sinken sollten, steigen jedoch hingehen seit Corona in vielen Büroteilmärkten beide Parameter an - dadurch verschärft sich auf den ersten Blick der Anstieg dieser Leerstandskosten. In schwach nachgefragten Bürolagen und bei Büros mit Schwächen hingegen fand ein Anstieg der Mieten bei persistierendem bzw. steigendem Leerstand kaum statt oder die Mieten sind rückläufig.
- Dennoch ist es aus Eigentümersicht in Zeiten lahmender Konjunktur, hoher Baukosten, reduzierter Flächenabsorption, unsicherer Exits und restriktiver Finanzierungsbedingungen besonders herausfordernd, die (nicht nur Opportunitäts-) Kosten zu senken beziehungsweise die Objekte wieder in den Markt zu bringen.
- Nicht alle Büroobjekte von heute werden in 5 oder 10 Jahren auch noch Büroobjekte sein. Eine Umwandlung in andere Nutzungsarten kommt dabei allerdings längst nicht für alle betroffenen Objekte infrage, unter anderem da in schwachen Lagen eine wirtschaftliche Miethöhe oft nicht erzielt werden kann.
- In Gebieten mit Funktionsverlusten größeren Umfangs könnte daher eine Art „kleiner Stadtumbau“ inklusive Rückbau eine Möglichkeit sein.
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